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Eselsbrücken überBrücken etwas. Zum Beispiel ein großes Loch in unserem Wissensnetz (siehe Wissens-Netz). Sie wirken wie Hilfsfäden, die uns helfen, neues Wissen, für das wir noch keine Fäden haben, in unser vorhandenes Wissensnetz einzubinden.
Eselsbrücken werden demnach zu Unrecht als Krücken für Dumme bezeichnet. Sie können für so manchen, als schwierig eingestuften Lernstoff, sehr effektive Merktechniken darstellen.
Es gibt allgemeine Eselsbrücken, die jeder versteht und persönliche Eselsbrücken, die man für sich selbst macht, die Lücken im eigenen Wissensnetz überbrücken und daher für andere, die andere Erfahrungen haben, eher untauglich sind.
So kennt fast jeder die „Rechtschreibhilfe“:

 

Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich.

Oder eine wichtige Sicherheitsvorkehrung im Chemie-Unterricht:

Erst das Wasser, dann die Säure
Sonst geschieht das Ungeheure.

Man findet Eselsbrücken als Grammatik-Regeln, Verhaltens-Regeln, Merkhilfen für Geografie und Rechtschreibung. Erstaunlicherweise gibt es in der deutschen Sprache nicht sehr viele davon.
Eselsbrücken kann man sich aber selbst basteln. Gerade bei Namen, Fremdwörtern und noch unbekannten Fachbegriffen, kann man sehr kreativ sein.

Bewährt haben sich klingende Eselsbrücken. Rhythmen und Reime helfen uns oft, etwas besser im Gedächtnis zu behalten. Der unten stehende Stabreim klingt mir noch aus Kindertagen in den Ohren:

Vater, Vetter, Vogel, Vieh,
Veilchen, Volk vergess ich nie.

Mittlerweile gibt es den einen oder anderen Rap auch zu Grammatikregeln und Mathematiksätzen. Stabreim, Rhythmus und Wiederholungen, vielleicht noch verknüpft mit einer Melodie, das sind die Erfolgs-Werkzeuge der Werbefachleute. Schade, wenn wir das nicht selbst auch nutzen.

Selbstgemachte Eselsbrücken sind die besten Merkhilfen. Keiner kennt unser Gehirn besser als wir selbst. Die eigenen Eselsbrücken funktionieren so gut, weil sie einerseits auf eigene Erfahrungen zurückgreifen und andererseits dadurch, dass man sich selbst bemüht, eine möglichst passende Eselsbrücke zu bauen, beschäftigt man sich intensiv mit dem Begriff. Wer also eine gute Eselsbrücke baut, lernt dabei!
Mit unseren persönlichen Eselsbrücken können andere kaum etwas anfangen. Das ist auch gut so.