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Das Licht ist an, aber es ist niemand zu Hause!

Kennen Sie das? Sie haben einen Text vor sich, der Sie nicht besonders interessiert, gleich in der zweiten Zeile löst ein Wort eine Assoziation aus, die wieder eine ganze Kaskade von weiteren Assoziationen nach sich zieht und nach einer halben Stunde sind Sie immer noch auf der ersten Seite und mit den Gedanken ganz weit weg. "Das Licht ist an, aber es ist keiner zu Hause" nannte Paul SCHEELE diesen Zustand. Soetwas passiert, wenn wir ohne Ziel drauflos lesen oder lernen und uns nicht besonders für den Inhalt interessieren. Also ziemlich oft.

Beim Lernen in der Schule haben uns immer Erwachsene einen Arbeitsauftrag erteilt und kleinschrittig angeleitet, wir haben dadurch nicht gelernt, uns selbst Ziele für einen Lernprozess zu setzen.

Wenn Erwachsene sich dazu entschließen, eine Weiterbildung zu machen, dann tun sie das (meist) freiwillig und aus eigener Initiative, deshalb sind sie auch motiviert, dieses Vorhaben erfolgreich abzuschließen. Zumindest am Anfang. Diese Motivation lässt oft schon nach kurzer Zeit nach, wenn die ersten Schwierigkeiten auftreten. Denn sie lernen so, wie sie es schon in der Schule gemacht haben. Also auch ohne Plan.

Es ist eine Binsenweisheit: Erst wenn wir wissen, wohin wir wollen, können wir uns für die passnede Kleidung und das richtige Fahrzeug entscheiden. Wenn wir uns etwas kochen wollen, überlegen wir auch zuerst, worauf wir Appetit haben, sehen nach, ob wir die Zutaten im Haus haben oder noch einkaufen müssen und erst dann fangen wir an zu kochen. Nach einer logische Reihenfolge, einem Plan.

 

Warum brauchen wir ein Ziel?

Wir müssen wissen, was wir wollen und ein Ziel dazu formulieren, auch wenn wir nur die Biologielektion für morgen oder die Mathe-Hausaufgabe für übermorgen erledigen wollen. Auch wenn wir eben nur schnell einen Artikel lesen möchten, für dessen Inhalt wir uns interessieren. Wenn wir uns auch später daran erinnern wollen, müssen wir die Frage nach dem Sinn stellen? Wozu wollen wir das wissen, lernen, üben?

Unser Gehirn benötigt sehr viel Energie, daher stellt es diese nur dann zur Verfügung, wenn es einen Sinn in dem angestrebten Unterfangen sieht. Ist das nicht der Fall, reagieren wir auf jeden Reiz und verzetteln uns. Wir verpulvern unsere Energie in alle Richtungen, was alles andere als zielführend ist, wie uns das Bild unten zeigt:

Wir richten unsere Energie immer dahin, wo auch unsere Interessen liegen und dahin geht auch unsere volle Aufmerksamkeit. Das wird auch maßgeblich dafür verantwortlich sein, ob wir uns später an das Gelernte erinnern.