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Und wo sind die Knöpfe, an denen wir drehen können?

Intelligenz ist kreatives Problemlösen unter Zeitdruck. Unsere Sprache hat sogar ein Synonym dafür, welches die Definition gleich enthält: Blitzgescheit.

Dazu müssen wir nicht nur viel wissen, sondern auch sehr schnell dieses Wissen abrufen und neu kombinieren können, so dass es der Problemlösung entgegenkommt.

Wie wird man intelligent? Die Gretchenfrage heißt immer: angeboren oder erworben? Sowohl als auch und da zählt noch mehr. Das folgende Wortbild fasst das Wichtigste zusammen:

Ein beachtlicher Teil unserer Intelligenz ist tatsächlich angeboren. Wieviel das ist, lässt sich nicht genau sagen, da viele andere Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen. Aber angeboren ist nicht gleich genetisch. Bereits im Mutterleib kann während der Schwangerschaft einiges passieren, was großen Einfluss hat. Unsere DNA ist wie ein Buch, in welchem der Bauplan niedergeschrieben ist. Ein Buch wird erst interessant, wenn es jemand liest. Da das kleine Hirn noch nicht lesen kann, es entsteht ja erst,  ist das Gehirn der Mutter die Blaupause für die Umsetzung des Bauplans der DNA. Damit kommt das Kind dann zur Welt. Das ist angeboren, aber nicht genetisch.

Eine 2. große Rolle spielt das Umfeld, in welches wir hineingeboren werden. (Siehe auch Immersion) Hier entscheidet sich, wieviel und welches Wissen wir uns aneignen, wie unser metaphorisches Wissens-Netz aussieht. Ab einem bestimmten Alter können wir das aber selbst entscheiden. Dieses Wissen macht einen wesentlichen Teil unserer Intelligenz aus, denn es muss Wissen vorhanden sein, auf das wir zugreifen können, wenn wir intelligent Probleme lösen wollen.

David PERKINS nennt noch einen 3. Aspekt, der unsere Intelligenz maßgeblich steigern kann: die Werkzeuge, die Techniken, die wir zum Lernen nutzen.

Diese Stellschraube haben wir voll in der Hand. Es liegt an uns (auch das erst ab einem bestimmten Alter), ob wir gehirn-gerechte Lern-Werkzeuge benutzen, uns an der Funktionsweise unseres Gehirns orientieren oder nach der Methode "Augen zu und durch" vorgehen. Bekannte Alternativen dazu sind Bulimie-Lernen, pauken, büffeln, eintrichtern. Auch wenn diese Vokabeln von Journalisten gerne als Synonyme für lernen benutzt werden, sie haben mit lernen genau so wenig zu tun, wie diejenigen, die sie benutzen, Ahnung von Lernen haben. Nämlich gar keine!

Damit etwas wissenschaftlich erfasst werden kann, müssen wir etwas messen können. Wie gut, dass wir für die intelligenz eine solche Messlatte gefunden haben: den Intelligenz-Quotienten, kurz IQ. Ursprünglich von Alfred Binet zur Feststellung der Schultauglichkeit eingeführt, ist der IQ auch heute noch ein Maßstab, der Erfolg schulischer Leistungen ziemlich gut vorhersagt:

Je besser die Schule ist, um so weniger fällt der IQ ins Gewicht. Für Erwachsene wird der IQ-Test nach festgelegten Kriterien bestimmt und immer angepasst, so dass der Anteil Hochbegabter immer der gleiche ist. Mich wundert es, dass ich von immer mehr hochbegabten Kindern umgeben bin. Das muss an der Luft liegen.

Die Intelligenz-Verteilungs-Kurve beantwortet auch gleich die Frage, ob Männer oder Frauen intelligenter sind. Ja, es gibt mehr männliche Genies! Die Symmetrie der Kurve macht aber noch eine weitere Aussage.

Was können wir tun?

Die Intelligenz ist ein guter Prädiktor für schulische Leistungen, gemessen an den Schulnoten. Der Einfluss auf den schulischen Erfolg liegt bei 36-50 % und sinkt bei höheren Ausbildungsstufen auf 20-30 %, hat aber immer noch die relativ beste Vorhersagekraft.

Nach Gerhard ROTH sind weitere wesentliche Faktoren für den beruflichen Erfolg Motivation und Fleiß.

Die beiden Stellknöpfe, an denen wir drehen können, sind dauernd dazulernen und Wissen erwerben und dabei gehirn-gerecht vorgehen. Wer die Funktionsweise des Gehirns berücksichtigt, kann mit weniger Aufwand und mehr Freude lernen, erlebt sich selbstwirksam und genießt seine Erfolge. Gewusst, wie!