Sie würden sich lieber ein Video ansehen?

Dann klicken Sie hier:


Natürlich macht es einen Unterschied, ob wir ein Ziel für die morgige Biologie-Lektion formulieren oder für den großen Traum, als Arzt Menschenleben zu retten.

Für die "kleinen Ziele" ist das ZIEL-Wortbild aus dem vorherigen Beitrag eine gute Orientierung. Damit kann man in wenigen Sekunden ein handlungswirksames Ziel formulieren und damit fokussiert den anschließenden Lernprozess als positives Lernerlebnis abspeichern.

Wenn das Ziel positiv (als Annäherungsziel, was will ich) formuliert ist und ich dasselbe ohne fremde Hilfe erreichen kann, dann ist es nicht dramatisch, wenn ich jetzt lieber etwas anderes machen möchte. Wenn wir eine Stunde etwas lernen, was uns nicht wirklich interessiert, werden wir davon nicht krank.

Wenn wir den zeitlichen Rahmen für die Erreichung unseres Ziels vorher abstecken,  zielführend formulieren, dann bündeln wir unsere Energie und handeln zielorientiert.

Für kleinere Lerneinheiten ist die Zielformulierung wie ein Katalysator, der die Aktivierungsenergie zur Verfügung stellt, die über das Hindernis hinweghilft, das sich in Form aktueller Unlust in den Weg gestellt hat. Sobald das Routine wird, wirkt es wie ein Startsignal.

Bei der Formulierung der "großen Ziele" können wir zuerst wie bei den kleinen Zielen auch nach dem ZIEL-Wortbild vorgehen, sollten aber etwas näher hinschauen.

Wenn die bewusste Zielsetzung und die unbewusst abgespeicherten Erfahrungen kongruent sind, ist alles wunderbar.

Problematisch wird es, wenn unser rational geplantes Vorhaben und unser Erfahrungswissen (nichtbewusst) nicht deckungsgleich sind. Das ist oft dann der Fall, wenn man sich die Ziele nicht selbst gesetzt hat und das Ziel eines anderen verfolgt oder etwas anstrebt, wofür die Voraussetzungen (noch) fehlen.

Im ersten Fall sollte man das Ziel überprüfen und notfalls revidieren. Im zweiten Fall könnte man es auf einen Versuch ankommen lassen und eventuell die Feststellung machen, dass selbstbestimmte Ziele ungeahnte Kräfte freisetzen und das Meistern einer Herausforderung bereits eine starke Belohnung in sich trägt. Das kann man unterstützen, indem man dafür sorgt, dass die handlungswirksame neue Zielformulierung etabliert wird. Bildlich gesprochen: damit aus dem metaphorischen Trampelpfad in unserem Gehirn eine Datenautobahn wird. Wir können unser Umfeld zu unserem Coach machen, indem wir es so umgestalten, dass wir (nichtbewusst) ständig an unser großes Ziel erinnert werden und dieses dadurch verfestigen. Wir lernen durch Immersion.