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In der logischen Folge wird das, was im vorherigen Schritt geplant wurde, durchgeführt. Hat man einen mehr oder weniger langen Text zu bewältigen, empfiehlt es sich, sich als erstes einen Überblick zu verschaffen.

Lesen Sie Ihre Zielformulierung noch einmal durch, nehmen Sie die Körperhaltung ein, die dem erreichten Ziel entspricht und tauchen Sie ein in Ihr Lernmaterial. Jetzt könnte man alle Untertitel lesen, sich die Bilder oder Grafiken ansehen und die dazugehörenden Beschriftungen lesen. Sind da etwa fettgedruckte oder bunte Schlüsselwörter oder ganze Sätze? Lesen Sie auch diese. Dabei erhält man schon einen ersten Eindruck, wie sich das Lernmaterial mit dem bei INVENTUR entworfenen Erinnerungen zusammenfügt.

Natürlich kann man bereits mit dieser Information ein erstes Cluster, ABC-Liste, Tabelle, Skizze, was immer man sich überlegt hat, erstellen oder die „Inventur“ mit neuen Schlüsselbegriffen ergänzen.

Ihr Gehirn beginnt bereits jetzt die ersten Verbindungen zu Ihrem ganz persönlichen vorhandenen Wissens-Netz zu machen. Da wir assoziativ denken, fällt uns sofort etwas von unseren bisher gemachten Erfahrungen ein, völlig unabhängig davon, ob das inhaltlich mit dem, was wir gerade lernen wollen, zu tun hat oder nicht. Das ist der Wissensfaden, der die Verbindung zwischen Bekanntem und Unbekanntem herstellt, auch wenn wir das später verändern. Wir werden damit unserem Bedürfnis gerecht, alles irgendwo einzuordnen, dem ganzen eine Struktur und Ordnung zu geben.

Lesen Sie den Text durch und markieren Sie die Schlüsselbegriffe. Man könnte diese auch direkt in eine ABC-Liste oder ein Cluster übernehmen, das unterbricht aber den Lesefluss. Hier muss jeder seinen eigenen Weg finden.

Konzentration oder Aufmerksamkeit?
Wir haben alle zuweilen Konzentrationsschwierigkeiten und haben alle schon von Konzentrationsschwächen und Konzentrationstraining gehört. Ist Konzentration überhaupt gut?
Manchmal! Konzentration engt ein.
Konzentrieren heißt auf den Punkt fokussieren, während ein aufmerksamer Mensch seinen Blick weit stellt, öffnet, so dass ihm nichts entgeht, wie ein Adler, der im wahrsten Sinne des Wortes einen Weitblick hat.

Manchmal ist Konzentration gut. Wenn wir z. B. eine Aufgabe lösen, bei der wir den Lösungsweg bereits kennen, können wir uns darauf konzentrieren, dass wir keinen Rechenfehler machen. Jemand, der konzentriert Korrektur liest, achtet auf Rechtschreibung und Grammatik und weiß anschließend nicht viel über den Inhalt.

Wenn wir möchten, dass sich eine Lerngruppe auf eine Sache konzentriert und vor allem still arbeitet, dann erteilen wir einen Arbeitsauftrag und stellen keine Fragen. Denn Fragen öffnen den Geist, wie wir bereits wissen, lassen mehrere Lösungen zu und fördern Kreativität. Beides gleichzeitig geht nicht.

Es ist wichtig, dass wir wissen, dass wir nicht gleichzeitig konzentriert und kreativ sein können und lernen, bei Bedarf von einem Modus in den anderen umzuschalten. Das müssen wir auch unseren Kindern erklären!

Solange sie noch nach der Lösung suchen oder überlegen, was sie in dem Aufsatz schreiben sollen, brauchen sie den weiten Blick, den Blick von oben, in Gedanken einen Schritt zurücktreten. Kinder schauen dann an die Decke oder auf den Himmel. Eine aufrechte Haltung unterstützt kreatives Denken. Bemerkungen wie "da oben steht es nicht geschrieben" sind schlicht und einfach dumm. Sobald das Kind weiß, wie es vorgehen möchte, kann es auch die aufgerichtete Körperhaltung verändern, sich nach vorne beugen und konzentriert arbeiten.