Auch die hier vorgestellten Beispiele sind als Anregung gedacht, selbst solche Übungen zu entwerfen! Suchen Sie solche Themen aus, die Sie auch inhaltlich interessieren, weil Sie dabei einerseits etwas dazulernen, was Sie interessiert und andererseits sind Sie mit einer anderen emotionalen Grundhaltung dabei. Und das ist die Sprache, die Ihr Unbewusstes versteht. Es wäre jammerschade, das nicht zu nutzen!

Die Bedeutung von Fragen habe ich schon an anderer Stelle erklärt (siehe Fragen im Lernprozess). Wir wissen bereits, dass Fragen den Geist öffnen und jeder von Ihnen hat schon mal den Satz gehört: "Wer fragt, führt!" Wir zweifeln auch nicht daran, aber halten wir uns an diese Empfehlung? Die meisten von uns nicht. Falls Sie eine Ausnahme sind, können Sie diese Übungen überspringen.

Hier geht es um Fragen in der Kommunikation, fragend ein gutes Gespräch führen. So lange Fragen stellen, bis wir verstanden haben, worum es geht. Es geht also um gehirn-gerechte Kommunikation.

 

Übung 1: Fragen statt sagen!

Um in den Fragen-Modus umzuschalten, empfehle ich folgende einfache Übung: Stellen Sie in Ihrem ganz normalen Alltag immer wieder 5 Minuten lang nur Fragen. Statt jeder Aussage, die Sie machen möchten, fomulieren Sie eine Frage! Sie können sich dazu einen Wecker stellen zum Erinnern und dann einen Timer für die 5 Minuten. Ihre Gesprächspartner werden erfreut sein, dass Sie sich so sehr für sie interessieren.

Wichtig: Weihen Sie Ihre Familie ein, dass Sie trainieren. Wenn ein Familienmitglied oder wenn Freunde Lust haben, mitzumachen, dann ist das noch viel besser. Sie können sich dann mit Fragen geradezu herausfordern lassen und auch auf Fragen nur mit Fragen antworten.

Viel Vergnügen und gutes Gelingen!

Übung 2: Ja/Nein-Frage-Spiele

Für diese Übung brauchen Sie Mitspieler.

Einer denkt sich etwas aus und die anderen sollen das erraten, indem sie geschlossene Fragen stellen. Es sollten mindestens 2 weitere Mitspieler, es kann aber auch eine Gruppe sein.

Der Spielleiter antwortet mit:

🔹JA, wenn er ja meint,

🔹NEIN, wenn er nein meint,

🔹Apfelkuchen, wenn weder JA noch NEIN zutrifft oder

🔹Ich weiß nicht, wenn er die Antwort nicht kennt.

Statt Apfelkuchen (der Vorschlag satmmt von BIRKENBIHL) können Sie auch etwas anderes nehmen. Man benötigt diesen Ausweg, um ein JEIN zu vermeiden.

Wenn jemand zum Beispiel fragt: Ist der Gegenstand aus Glas? Und bei dem Gegenstand handelt es sich um einen Glastisch mit Metallbeinen. Hier ist zwar Glas enthalten, es ist aber kein Glas-Gegenstand.

Dieses Fragespiel ist deshalb so wertvoll, weil es sehr viele Varianten gibt, man kann nahezu jedes Fachgebiet wählen, von einfach bis sehr anspruchsvoll und man kann weit mehr trainieren, als nur Fragenstellen.

Man kann zwar einen Gegenstand erraten, aber auch Berufe, eine berühmte historische Persönlichkeit, große Namen, Fachbegriffe, Gesetze, Sprichwörter usw. Man kann aber auch richtige Rätsel raten lassen.

Dieses Spiel könnte sehr gut auch beim Kategorisieren als Übung stehen, denn es geht hier immer darum, große Kategorien auszuschließen, wenn man systematisch und logisch vorgehen möchte. Man muss sich außerdem alle Antworten merken. Es ist auch ein gutes Gedächtnis-Training.

Sie lernen neben logischem Denken  auch Hypothesen aufzustellen und diese zu überprüfen, indem Sie Feedback-Fragen stellen.